Have any questions?
+44 1234 567 890
Eine Störung des Hormonhaushalts, meist erkennbar an Zyklusunregelmäßigkeiten oder Schmier-/Zwischenblutungen, kann eine fehlende oder seltene Eizellreifung zur Folge haben, welches den spontanen Eintritt einer Schwangerschaft erschwert.
- Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse (Hyper- oder Hypothyreose)
- Erhöhtes Stresshormon (Hyperprolaktinämie)
- Erhöhte männliche Hormone (Hyperandrogenämie)
- Weitere Ursachen: Untergewicht oder exzessiver Leistungssport
Die häufigste Ursache für die hormonell bedingte Kinderlosigkeit ist das PCO-Syndrom (polyzystisches Ovar). Hier liegen nicht pathologische Zysten im Eierstock vor, sondern lediglich viele Eizellen in Startposition (antrale Follikel). Durch die hohe Anzahl werden vermehrt männliche Hormone produziert und gleichzeitig eine gegenseitige Hemmung der Eizellen untereinander bedingt, durch welche der Eisprung ausbleibt oder sich verzögert.
Einige Frauen geben somit etwas verlängerte Zyklen an, einige berichten ein komplettes Ausbleiben der Periode. Durch die erhöhten männlichen Hormone leiden viele Betroffene zudem unter Akne, Haarausfall und vermehrter Körperbehaarung (Hirsutismus).
In der 20. Schwangerschaftswoche hat ein weiblicher Fötus ca. 7 Millionen Eizellen
„in Startposition“, bei Geburt 2 Millionen.
Mit dem Einsetzen der Periode hat sich diese Zahl bereits auf um die 400.000 reduziert. Jeden Monat reifen mehrere hundert bis tausend Eizellen heran, sodass die Reserve kontinuierlich abnimmt. Dies ist unabhängig von der Methode der Verhütung, dem Zyklus oder einer Kinderwunschtherapie.
Die Abnahme der Eizellanzahl und somit die Eizellreserve ist individuell unterschiedlich und kann mittels Bestimmung des Anti-Müller-Hormons gemessen werden. Die Interpretation erfolgt altersabhängig.
Im Allgemeinen wird ein Wert < 1,0 ng/ml als eingeschränkte ovarielle Reserve bezeichnet.
Ist die Eizellreserve aufgebraucht, tritt die Frau in die Wechseljahre (Menopause) ein, eine Schwangerschaft ist dann nicht mehr möglich. Im Durchschnitt ist die Frau dabei zwischen 45 und 50 Jahre alt, bei 1% aller Frauen ist dies aber bereits im Alter unter 40 Jahren der Fall.
Hier ist eine frühe Diagnose unabdingbar. Mögliche Symptome und Warnzeichen können Hitzewallungen, Schlafstörungen, aber auch eine frühe Menopause der Mutter sein.
Die Eileiter stellen die mechanische Verbindung zwischen den Eierstöcken und der Gebärmutter und den Ort der Befruchtung dar. Sie fangen die gesprungene Eizelle auf und transportieren sie in Richtung Gebärmutter; die Spermien werden dahingegen in den Eileiter gesogen. Die befruchtete Eizelle wandert anschließend zur Einnistung in die Gebärmutter.
Durch Infektionen, Operationen oder Endometriose kann diese Funktion beeinträchtigt sein, welches in einer Routineultraschalluntersuchung nicht diagnostiziert werden kann. Abhängig von den Risikofaktoren ist zur Abklärung eine Ultraschalluntersuchung mit echoreichem Schaum oder eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) notwendig.
Ein Eileiterverschluss ist leider nicht zu beheben. In diesem Fall helfen wir Ihnen gerne mittels künstlicher Befruchtung bei der Erfüllung Ihres Kinderwunsches.
Endometriose ist eine der komplexesten Erkrankungen der Frauenheilkunde und speziell der Reproduktionsmedizin, an der 10% aller Frauen, aber 50% aller Kinderwunschpatientinnen leiden.
Sie entsteht, wenn sich Gebärmutterschleimhautgewebe innerhalb der Gebärmuttermuskulatur (Adenomyosis uteri) oder außerhalb der Gebärmutter an den weiblichen Organen, wie Eierstöcke und Eileiter, dem kleinen Becken oder höchst selten in anderen Organen (z.B. Blase oder Darm) manifestiert. Diese Herde führen zu einer zyklusabhängigen chronischen Entzündungsreaktion, die zu zum Teil stärksten Schmerzen vor allem während der Periode führt. Die Ausprägung der Endometriose korreliert dabei nicht mit dem Grad der Schmerzen. Dies ist essenziell für unser Verständnis und eine ganzheitliche Behandlung von Patientinnen mit Endometriose.
Bezüglich des Kinderwunsches kann die Endometriose die Funktion der Eierstöcke durch Reduzierung der Eizellreserve sowie der Eizellreifung, aber auch die Funktion der Eileiter durch Verklebungen oder Transportstörungen beeinträchtigen. Die Adenomyosis uteri erschwert die Einnistung eines Embryos.
Der Behandlungserfolg bei Kinderwunsch erfordert eine enge Zusammenarbeit von erfahrenen Operateuren, bei Bedarf Schmerztherapeuten und Ihrer Kinderwunschpraxis.
Wir sind dabei an Ihrer Seite und begleiten Sie von der Diagnose über die Therapie bis zur Schwangerschaft.
In der Gebärmutter soll sich ein Embryo einnisten, ein Baby wachsen. Dafür bildet sie normalerweise eine Höhle, welche mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Bei 1-4% aller Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch liegt eine Fehbildung der Gebärmutter vor.
Dies kann in Form einer nur leichten Einkerbung (Uterus arcuatus) weder die Fruchtbarkeit noch die Fehlgeburtsrate beeinflussen, eine vollständige Trennwand (Uterus septus) hingegen ist die häufigste Fehlbildung mit Relevanz. Darüber hinaus kann die Gebärmutteranlage von Geburt an verändert sein.
Viele der möglichen Veränderungen können heute operativ behandelt werden, sodass anschließend eine normale Schwangerschaft möglich ist. Die Diagnose kann durch einen Ultraschall oder eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) gestellt werden.
Ist die Gebärmutter normal ausgebildet, aber durch gutartige Raumforderungen im Innern verlegt, kann ebenfalls eine Einnistung beeinträchtigt werden. Hierbei sind Myome und Polypen zu nennen.
Myome sind gutartige Muskelknoten, die jede 3.-4. Frau über 35 Jahre betreffen. Die meisten Myome beeinflussen die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit nicht. Wenn die Myome direkt im Inneren der Gebärmutter liegen, das Innere durch Lage in der benachbarten Muskelschicht verdrängt wird oder die Myome deutlich über 4-5 cm messen, ist eine Entfernung mittels minimalinvasiver Operation indiziert.
Polypen hingegen sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die auf den Innenraum begrenzt sind. Die Abtragung ist mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) problemlos möglich.
Als Ihr Partner für Ihren Kinderwunsch legen wir großen Wert auf einen ganzheitlichen Blick.
Wo stehen Sie gerade? Was haben Sie bereits versucht, Ihren Kinderwunsch auf natürlichem Wege zu erfüllen? Bei Ihrer Diagnose berücksichtigen wir Ihre ganz persönliche Situation, Gesundheit und Geschichte. Wir sind darauf bedacht, vor einer künstlichen Befruchtung alle konservativen Verfahren zur Erfüllung des Kinderwunsches auszuschöpfen.
So können Sie selbst einiges tun, um Ihre Schwangerschaftswahrscheinlichkeit zu verbessern.
Vermeiden Sie jegliche Form von Nikotin oder zu inhalierenden Schadstoffen (Zigaretten, auch E-Zigarette wie Iqos, Shisha etc.), reduzieren Sie Kaffee- und Alkoholkonsum.
Sowohl Untergewicht (<19) als auch Übergewicht (>29) können eine Schwangerschaft verhindern.
Meiden oder reduzieren Sie im häuslichen Umfeld Produkte, die BPA oder Phalate beinhalten.
Gerne beraten wir Sie im persönlichen Gespräch.