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Unter einer In-vitro-Fertilisation (IVF) versteht man die Befruchtung einer Eizelle (Fertilisation) außerhalb des weiblichen Körpers. Hierzu werden, üblicherweise nach einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke, mehrere reife Eizellen aus dem Eierstock entnommen und in einem Reagenzschälchen (daher der Begriff "in vitro") mit dem Samen des Ehemannes/Partners zusammengebracht. Der Befruchtungsvorgang läuft jetzt ganz natürlich ab. Nach wenigen Tagen wird ein Embryo in die Gebärmutter der Frau zurückgesetzt.
Der häufig verwendete Begriff "künstliche Befruchtung" trifft den Sachverhalt nicht richtig, da der eigentliche Befruchtungsvorgang, also die Verschmelzung der beiden Zellkerne, ganz natürlich abläuft.
Die hormonelle Stimulation der Eierstöcke bewirkt das Heranreifen von mehreren Eizellen und dauert in der Regel 12-15 Tage. Nach ausführlichen Gesprächen und genauer Diagnosestellung wird von uns ein individueller Stimulationsplan für Sie erstellt. Durch den Einsatz moderner Medikamente ist eine genaue Planung des Stimulationsablaufes möglich und kann auch individuelle organisatorische Besonderheiten des Kinderwunschpaares (geplante Urlaube, Zeiten beruflicher Belastung…) berücksichtigen. Auch sind die täglichen Injektionen durch sichere und einfache Injektionspens bequem zu Hause durchführbar. Die tägliche Anwesenheit in unserer Kinderwunschpraxis ist nicht notwendig.
Das Heranwachsen der Eibläschen (Follikel) wird ab einem bestimmten Zeitpunkt der Stimulation von uns mittels Ultraschalluntersuchungen kontrolliert und der günstigste Zeitpunkt für die Entnahme der Eizellen festgelegt.
Das Absaugen der Eizellen erfolgt durch ein Ultraschallgesteuertes, schonendes Punktionsverfahren durch die Scheide. Der Eingriff wird in unserer Kinderwunschpraxis ambulant und in leichtem Schlafzustand durchgeführt, so dass die Entnahme der Eizellen für die Patientin völlig schmerzfrei ist.
Noch während der Punktion wird in unserem Labor die abgesaugte Follikelflüssigkeit unter dem Stereomikroskop auf Eizellen untersucht. Jede Eizelle wird beurteilt und dann im Brutschrank in speziellen Kulturmedien inkubiert. Nach sorgfältiger Aufarbeitung des Spermas wird dieses dann später mit den Eizellen zusammengebracht.
Nach 18 Stunden wird der Befruchtungsvorgang dann unter dem Mikroskop kontrolliert. Die befruchteten Eizellen können jetzt entweder bis zum geplanten Transfer im Brutschrank inkubiert werden oder für spätere Zyklen tiefgefroren (kryokonserviert) werden.
Durch wesentliche Fortschritte in der Reproduktionsmedizin können wir heute auch Paaren helfen, bei denen aufgrund sehr schlechter Samenbefunde praktisch keine Aussicht auf ein eigenes Kind bestand. Bei der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion wird unter einem speziellen Mikroskop ein einzelnes Spermium in eine dünne Injektionspipette aufgezogen und direkt in die Eizelle injiziert. Auch bei Patienten mit extrem niedrigen Spermakonzentrationen erreichen wir mit dieser speziellen Methode eine Befruchtung von ca. 70% aller Eizellen. Auch bei Patienten, die primär keine beweglichen Spermien im Ejakulat haben, wird die ICSI mit Erfolg angewandt.
Sollten keine Spermien im Samenerguss vorhanden sein, kann versucht werden Spermien aus dem Nebenhoden (MESA) oder direkt aus dem Hoden (TESE) für die Befruchtung zu gewinnen. Die Stimulation und Gewinnung der Eizellen ist identisch mit der IVF-Methode.