Have any questions?
+44 1234 567 890
Zusatzleistungen
Blastozystenkultur
Die Befruchtung der Eizelle durch das Spermium findet normalerweise im Eileiter der Frau statt. Während der Wanderung durch den Eileiter macht die befruchtete Eizelle verschiedene Entwicklungsschritte durch. Nach ungefähr fünf Tagen erreicht die befruchtete Eizelle, jetzt laut Definition der Embryo, die Gebärmutterhöhle und findet dort die optimalen Bedingungen zur Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut.
Am Tag 1 nach der Follikelpunktion befindet sich die befruchtete Eizelle im Vorkernstadium (PN- Stadium). Die Erbträger von Ei- und Samenzelle sind noch nicht verschmolzen. In den folgenden Stunden verschmelzen diese Vorkerne und bilden den Zellkern des Embryos. Anschließend teilt sich der entstandene Embryo sofort (3). Am Tag 2 liegt ein Embryo im Zwei- oder Vierzellstadium vor (4). Am Tag 3 wandert der Embryo im Achtzellstadium weiter durch den Eileiter (5). Am Tag 4 und 5 erfolgen weitere Zellteilungen bis ins Morula- (Beerenstadium) und Blastozystenstadium. Am Tag 5 bis 6 bildet sich die Blastozyste, dehnt sich aus (expandierte Blastozyste) und schlüpft aus der Eihülle. Jetzt kann sich die Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut einnisten (6).
Üblicherweise wurden die entstandenen Embryonen am Tag 2-3 nach der Follikelpunktion in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Durch neue Erkenntnisse über die Physiologie der Embryonen sind verbesserte Kulturmedien entwickelt worden, die eine Kultivierung bis ins Blastozystenstadium erlauben. Wir sind deshalb heute in der Lage, den Transfer der Embryonen zum optimalen, natürlichen Zeitpunkt durchzuführen.
Die Embryonen werden zum optimalen (natürlichen) Zeitpunkt in die Gebärmutter zurückgesetzt. Es wird angenommen, dass zu diesem Zeitpunkt die Aufnahmebereitschaft der Gebärmutterschleimhaut für Embryonen am höchsten ist. Zur Zeit wird noch darüber diskutiert, ob durch die schnelle Einnistung nach dem Transfer auch weniger Eileiterschwangerschaften entstehen.
Zusätzlich lässt sich von uns die Entwicklung der Embryonen besser beurteilen. Hierdurch stehen uns Informationen zur Verfügung, die für die weitere Behandlung von Bedeutung sein können.
Assisted Hatching
Die Eizelle und der daraus entstehende Embryo sind von einer Hülle, der Zona pellucida, umgeben, die einen Schutz vor mechanischen Belastungen darstellt. Diese Hülle wird kurz vor der Einnistung durch einen Schlüpfprozess des Embryos durchbrochen, um dann Kontakt mit der Gebärmutterschleimhaut aufzunehmen.
Bei einigen Frauen ist dieser Prozess gestört, da die Eizellhülle entweder zu dick oder verhärtet ist, was mit dem Alter korreliert.
Im Verlauf einer IVF-/ICSI-Behandlung ist es möglich, die Eizellhülle gezielt und kontrolliert zu öffnen (Assisted Hatching) und damit das Schlüpfen und schlussendlich die Einnistung zu optimieren. Es gibt bisher keine Hinweise, dass der entstehende Embryo geschädigt werden kann.
Wir empfehlen ein Assisted Hatching bei Frauen ab einem Alter von 37 Jahren, auffällig dicker Eizellhülle, einem geplanten Transfer von eingefrorenen Embryonen oder fehlender Einnistung bei vorangegangenen Versuchen einer IVF-/ICSI-Therapie.
Embryoglue
Dies ist ein spezielles Medium für den Embryotransfer, welchen den Embryonen das Anhaften an der Gebärmutterschleimhaut durch biochemische Signale erleichtern soll. Die Konsistenz des Embryoglues ist dabei der von der Gebärmutterschleimhaut abgegebenen Flüssigkeit und enthält den wichtigen Stoff Hyaluronan. Es legt sich schützend um den Embryo und unterstützt durch seine Eigenschaften die Kontaktaufnahme zwischen Embryo und Gebärmutter.
Calcium-Ionophor
Kommt es im Rahmen einer ICSI-Behandlung, trotz Injektion eines Spermiums in die Eizelle, zu einer sehr niedrigen Anzahl befruchteter Eizellen, kann eine zusätzliche Hilfe notwendig werden. Im Mittelpunkt steht dabei Calcium, welches eine entscheidende Rolle in der Eizellaktivierung spielt. Durch zusätzliche Anreichung von Calcium in der Eizelle, kann die Befruchtungsrate verbessert werden. Dazu werden die Eizellen nach der ICSI in einer Calcium-Ionophor-Lösung (cult-active) inkubiert und danach in ihr konventionelles Kulturmedium umgebettet.
Kryokonservierung
Die Kryokonservierung von verschiedenen Zellen oder Geweben ist seit langem Standard in der Kinderwunschtherapie.
In den 90ern wurde das Verfahren der Vitrifikation entwickelt. Bei dieser Methode werden die Zellen mit hoher Geschwindigkeit in Lösungen mit sehr hoher Konzentration an Kryoprotektiva eingefroren. Die Lagerung erfolgt in flüssigem Stickstoff bei -196°C.
Diese Methode verhindert eine Bildung von Eiskristallen in den Zellen, die diese zerstören könnten. Die Überlebensraten nach Auftau liegen somit bei >90%. Die Qualität des Materials ist unverändert.
So können unbefruchtete Eizellen, befruchtete Vorkernstadien und Blastozysten jahrelang aufbewahrt werden, ohne dass bei dem Wunsch nach einer Schwangerschaft oder weiterem Kinderwunsch eine erneute Therapie notwendig ist.
Eizell-Embryo-Monitoring
Seit der ersten erfolgreichen künstlichen Befruchtung (IVF) 1978 durch Edwards und Steptoe wurden immer wieder große Verbesserungen erzielt, um Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. Meilensteine waren neben der klassischen künstlichen Befruchtung, bei welcher eine Eizelle und Samenzellen im Reagenzglas zusammengeführt werden, in den 90er Jahren die Etablierung der sogenannten ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion), einer Methode, bei welcher eine Samenzelle direkt in eine Eizelle injiziert wird. Diese Methode ist noch heute der Goldstandard zur Behandlung der männlichen Sterilität.
In den letzten Jahren wurde intensiv nach technischen Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse gesucht.
Das Hauptproblem bei der künstlichen Befruchtung liegt darin, dass der behandelnde Arzt kaum vorhersagen kann, welcher der sich im Reagenzglas entwickelnden Embryonen überhaupt die Chance hat, eine Schwangerschaft herbeizuführen. Dies hat sich nun geändert und wir reagieren darauf.
... ist es möglich die Entwicklung der Eizellen und frühen Teilungsstadien genauer und ununterbrochen zu beobachten. Dabei können Informationen über die Entstehung der Vorkerne, der ersten Teilungsebene, der Synchronie der Teilungen und der Bildung der Blastozystenhöhle gewonnen werden, die eine bessere Beurteilbarkeit der Befruchtung und Entwicklungschancen zu allen Zeitpunkten der in vitro Kultur ermöglichen.
Wir gehen davon aus, dass dies die technische Entwicklung sein wird, die deutliche Verbesserungen der Ergebnisse erreichen kann.
Daher haben wir das Monitoring der Eizellen und Embryonen per Videokamera in unsere Laborroutine aufgenommen, damit unsere Kinderwunschpaare davon profitieren können.
Endometriumbiopsie
Bei wiederholt fehlgeschlagenen Einnistungen nach Embryonentransfers nach IVF-/ICSI-Therapie kann es sinnvoll sein, immunologische Komponenten der Gebärmutterschleimhaut genauer zu untersuchen.
In einigen Fällen liegen in der Gebärmutter erhöhte Entzündungs- oder Abwehrzellen vor, die den Embryo abstoßen.
Durch eine kleine Abstrich- oder Probenentnahme in der Phase nach dem Eisprung können wir ein erhöhtes Vorliegen dieser Zellen testen und therapieren. Die Entnahme erfolgt in unserer Praxis, die Analyse bei deutschlandweit einzigartigen Spezialisten auf diesem Gebiet (s. www.reprognostics.de )
Bei vermehrten Entzündungszellen (Plasmazellen) erfolgt eine vierzehntätige Antibiotikagabe, deren Wirkung anschließend in einer erneuten Biopsie kontrolliert wird.
Bei vermehrten Abwehrzellen (uterine natürliche Killerzellen) kann zum einen die begleitende niedrig dosierte Kortisontherapie, zum anderen eine Infusionstherapie auf Sojabohnenölbasis (Intralipid, Lipovenös) durchgeführt werden.
Gebärmutterspiegelung
Bei der Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) wird transvaginal ein kleines Endoskop durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle eingeführt, um die Innenseite der Gebärmutterhöhle zu betrachten und Veränderungen darzustellen und ggf. auch zu entfernen. Der Eingriff erfolgt in der Regel in einer Kurznarkose.
Medizinisch sinnvoll ist die Hysteroskopie immer, wenn mittels Ultraschalluntersuchungen Veränderungen an der Gebärmutter wie Polypen, Myome, Gebärmutterfehlbildungen dargestellt wurden oder auch zur Abklärung bei unklaren Blutungsstörungen. Sollten nach mindestens zwei erfolglosen IVF/ICSI-Behandlungen mit guter Embryonalentwicklung keine Schwangersschaft eintreten, ist auf jeden Fall ein Gebärmutterspiegelung zu empfehlen. Ursache für das Implantationsversagen (Einnistungsversagen) können z. B. chronische Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut oder Verwachsungen in der Gebärmutterhöhle sein, die mittels Ultraschall nicht zu erkennen sind.
Akupunktur
Akupunktur und unerfüllter Kinderwunsch
Es ist bekannt, dass die Akupunktur als Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin Einfluss auf die hormonelle Regulation des Körpers hat. So gibt es Hinweise darauf, dass die Wirkung der Akupunktur durch Ausschüttung körpereigener Substanzen im zentralen Nervensystem vermittelt wird, die einen direkten Einfluss auf die Steuerung des weiblichen Zyklus haben.
Zusätzlich beeinflusst Akupunktur das autonome Nervensystem (Hemmung des Sympathikus). Dies kann zu einer Verbesserung der Durchblutung der Gebärmutter führen und damit zur Steigerung der Implantationsrate (Einnistung des Embryos).
Akupunktur und assistierte Fortpflanzungstechniken (IVF/ICSI)
Mehrere Studien (Paulus et al., Fertil Steril. 2002; Wang et al., Clin. Exp. Obstet Gynecol. 2007)) konnten belegen, dass Akupunktur zum Zeitpunkt des Embryotransfers nach IVF oder ICSI zu einer erhöhten Schwangerschaftsrate führt.
Daher bieten wir unseren Patientinnen während einer IVF bzw. ICSI-Behandlung die Akupunktur durch erfahrene Behandler als begleitendes Verfahren an. Hierzu erfolgt die Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte vor und nach dem Embryonentransfer nach einem standardisiertem Behandlungskonzept.
Akupunktur bei Zyklusstörungen und anderen begleitenden Menstruationsbeschwerden
Bei verkürzten oder verlängerten Menstruationszyklen kann die Akupunktur zur Stabilisierung des Zykluses beitragen. Ebenfalls können Dysmenorrhoe (Schmerzen bei der Regelblutung) oder Mastodynien (Brustschmerzen), die hormonell bedingt sind, behandelt werden. Hierzu bedarf es allerdings eines individuellen Behandlungskonzepts, welches anhand der Beschwerdesymptomatik der Patientin erarbeitet wird.